Für ihr Friedensbuch waren die Brandenburger Bücherkinder auf Bildungsreise in Berlin
Aus der Stadt
- Erstellt: 11.05.2023 / 18:01 Uhr von rb
Zum Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus haben die Bücherkinder Brandenburg am 8. Mai eine Bildungsreise nach Berlin unternommen. Dazu besuchten sie am Vormittag das Anna-Seghers-Museum in Berlin Adlershof und bekamen eine sachkundige Führung von der Wissenschaftlerin Monika Melchert durch das Literaturmuseum. Die Bücherkinder hörten weitere Informationen zu Leben und Werk dieser Autorin, die von 1936 bis 1940 mit ihrer Familie in Paris im Exil leben musste. Erst 1941 gelang der Familie Seghers-Radvanyi die komplizierte Flucht nach Mexiko.
Dazu recherchieren die Kinder weitere verschiedene Schicksale, um daraus ein Friedensbuch “Pax questuosa” zu schreiben, das dann 2024 auf der Buchmesse in Leipzig und anderen Orten vorgestellt wird. Am Nachmittag besuchten dann alle die Gräber der Familie von Anna Seghers, Bertolt Brecht und anderen. Der Autor Bertolt Brecht wird dann im Juni mit seinen Texten zum Frieden ein Forschungsgegenstand der Bücherkinder sein und wieder gemeinsam mit Christine Becker und den Kindern erarbeitet werden.
„Uns ist diese Arbeit gerade im Kontext dessen, was die Tageszeitungen aus einem Brandenburger Feriencamp berichteten und wie da rechte Jugendliche gegen muslimische Kinder agiert haben, als Reaktion sehr wichtig“, so Armin Schubert der Mentor der Bücherkinder Brandenburg. Damit werde auch die Dringlichkeit einer solchen kulturellen Bildungsarbeit noch einmal verdeutlicht.
Die Arbeit der Bücherkinder wird sich über das gesamte Jahre 2023 erstrecken. Unterstützt werden sie dabei auch von der Pirckheimer-Gesellschaft und der Christa-Wolf-Gesellschaft. Gefördert wird das Projekt zudem vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg und vom Landesjugendring.
Franz Fühmann schrieb mir in ein Buch: “Was heute müde gehet unter, hebt sich morgen neugeboren; manches bleibt in Nacht verloren. Hüte dich, bleib wach und munter.” In dem Sinne wollen wir unsere Arbeit der kulturellen Bildung auch sehen. Zu danken habe ich Abel Doering, meinem Mit-Pirckheimer, dass er uns so uneigennützig der Öffentlichkeit als Beispiel bekannt macht.
Danke, dein Engagement für die junge Generation, für die Zukunft und das Buch hat jede Unterstützung verdient!