17. Juni 2024 – in den Ministergärten Berlin
Eine gemeinsame Lesung der Bücherkinder Brandenburg/H. mit
der Christa Wolf Gesellschaft, der Anna-Seghers-Gesellschaft, der Pirckheimer-Gesellschaft
Eine Lesung in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund Berlin,
Referat 55 • Bildung und Wissenschaft, Veranstaltungen
Den Titel zu unserer Lesung „Das dicht besetzte Leben“ bezieht sich auf Essays, Briefwechsel und Gespräche zwischen Anna Seghers und Christa Wolf (Aufbau Taschenbuch Verlag von 2003).
Anna Seghers hat immer wieder über die „Kraft der Schwachen“ geschrieben.
Mit Bezug zur Lage vor den Wahlen in Brandenburg, zur Lage in Europa und der Welt ist heute ein Aufstand der “Schwachen“ notwendig.
Eine Nummer zu groß? Schwach und kleinlaut dürfen wir bei der Lage nicht bleiben.
Immer wieder haben wir gerade mit Kunst und Kultur, mit zivilgesellschaftlichem Engagement und Mut bewiesen, dass wir Menschen in der Lage sind, Verhältnisse zu ändern.
Als wir 1991/92 zum ersten Mal zu Gast in Akademien der Bundesrepublik waren, in der Evangelischen Akademie Loccum, in der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung, BKJ Remscheid, hörten wir den Satz, ihr werdet euch noch genug über gesellschaftliche Zustände in der Bildung und die Bürokratie wundern. Darin inbegriffen ist das Problem der „Über-Individualisierung“ unter den Menschen, die uns vom Gemeinwesen wegdriften.
Genau das alles hat uns heftig erreicht und schafft u.a. Populisten den Zulauf.
Das aktuelle Interview mit Lars Eidinger (Märkische Allgemeine, vom 14.4.2024) zu seinem Familiendrama „Sterben“, das am 25. April 2024 ins Kino kommt, hat uns ein weiteres Mal bestärkt, dass unsere kulturelle Bildungsarbeit mit Kindern wichtig ist.
Sie schult deren eigenes Denken und Urteilen an Beispielen unserer Kultur als Gleichnis und im Verhältnis zu Fragen unserer Zeit.
Genau diese Fragestellung hat Künstlerinnen und Künstler, darunter Christa und Gerhard Wolf, Christine Becker, Klaus Ensikat, Egbert Herfurth, Vater und Sohn Metzkes, Arno Mohr und die o.g. Gesellschaften veranlasst, die Bücherkinder Brandenburg beim Lesen und literarischen Schreiben zu unterstützen und zu fördern.
In letzter Zeit unterstützten uns auch der Landesjugendring, das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, die Evangelische Grundschule am Dom zu Brandenburg und auch große Bibliotheken in Berlin und Halle, die die bisher erschienenen Bücher der Kinder in ihre Sammlungen aufnahmen.
Wichtig sind uns bei dieser Arbeit auch die Kontakte zu Forschenden der Kognitions- und Literaturwissenschaft, die sich in mit Fragen des Leseverhaltens und der Ausgewogenheit zwischen der analogen und digitalen Rezeption und deren Folgen befassen.
Wir alle, die Pirckheimer-Gesellschaft, die Christa Wolf Gesellschaft und die Anna-Seghers-Gesellschaft, laden die Öffentlichkeit gemeinsam mit der Staatskanzlei des Landes Brandenburg zu einer Präsentation der Bücher der letzten Jahre ein, die die Bücherkinder Brandenburg zu anstehenden gesellschaftlichen Fragen geschrieben haben.
Dabei sind Bücher wie „Pax questuosa – ein Friedensbuch“ und „Die Farben der Kindheit“ mit Texten zur Kindheit von Jurek Becker, Franz Fühmann, Günter Grass und Christa Wolf.
Außerdem lesen wir auch aus „Du liebe Hühnerkastanie“- Postkartenpoesie à la Jurek Becker und manche Zugabe. Es lesen mit den Kindern auch Vertreterinnen und Vertreter der drei oben genannten Gesellschaften.
Über Ihren Besuch würden wir uns freuen.
Ort: Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund
In den Ministergärten 3
Tag: Montag, der 17. Juni 2024
Beginn: 17 Uhr, Einlass 16:30 Uhr